Tesla stellt die Bezahlfunktion mit Bitcoin ein. Dies twitterte Elon Musk und verwies auf die schädlichen Auswirkungen des Mining auf das Klima.
Der Bereich der Kryptowährungen ist derzeit im Niedergang begriffen. Nachdem Tesla erst Ende März Zahlungen in Bitcoin akzeptiert hatte, ist nun der Sinneswandel eingetreten. Elon Musk verkündete auf Twitter die Einstellung von Bitcoin als Zahlungsmittel. Als Begründung führte er die klimaschädlichen Folgen des Mining an. Genauer schrieb er:
Tesla hat die Zahlungen mit Bitcoin ausgesetzt. Wir sind besorgt wegen des enormen Anstiegs der Nutzung fossiler Brennstoffe beim Bitcoin Mining, insbesondere Kohle, die die schlechtesten Emissionswerte aller Brennstoffe aufweist.
Infolgedessen stürzte der Bitcoin-Kurs ab. Eine knappe Stunde nach der Veröffentlichung des Tweets fiel die Kryptowährung unter die 47.000er Marke. Allerdings scheinen die Anleger die Kursdelle zunehmend für Nachkäufe genutzt zu haben. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels konsolidiert BTC zwischen $ 50.000 und $ 51.000. Dennoch heißt das einen Kursverlust von fast 11 Prozent der digitalen Währung von Wert.
Obwohl Bitcoin bei Tesla zunächst aus den Geschäften gesperrt werden, bis eine ökologische Lösung für das Mining-Problem gefunden ist, wird der Elektroautohersteller keine BTC aus seinem Portfolio verkaufen, versprach Musk. Außerdem wollen sie Zahlungen mit Bitcoin wieder erlauben, sobald „der Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen“ abgeschlossen ist. Weiterhin werden andere Kryptowährungen beobachtet, deren Stromverbrauch weniger als ein Prozent von Bitcoin beträgt. Der Tesla-CEO gab nicht an, um welche Kryptowährungen es sich handelt.
Inzwischen gibt es heftige Gegenreaktionen aus dem Kryptowährungs-Space auf Twitter. Mehrere Personen aus der Kryptowährung-Branche melden sich zu Wort und kommentieren den Schritt von Elon Musk mit scharfer Kritik. So weist MicroStrategy-CEO Michael Saylor darauf hin, dass Bitcoin keine zusätzliche Energie verbraucht und dass der hohe Stromverbrauch notwendig ist, um den hohen Sicherheitsstandard der Kryptowährung zu gewährleisten. Der Kryptowährungsinvestor Anthony Pompliano erinnert Musk in seinem Tweet daran, dass 75 Prozent der Miner bereits auf erneuerbare Energien setzen. Außerdem werfen andere Nutzer dem Tesla-CEO eine Art Doppelmoral vor. So fragt sich beispielsweise Spiegel-Bestsellerautor Marc Friedrich, woher die Energie kommt, die Tesla für die Produktion seiner Fahrzeuge verwendet, ganz zu schweigen von den seltenen Erden, die das Unternehmen für die Akkus der Elektromotoren braucht.
Über die Kritik hinaus versuchen einige Akteure im Krypto-Space, Elon Musk für ihre klimafreundlicheren Projekte nachdrücklich zu begeistern. Beispielsweise schreibt der CEO von BitTorrent Token, Justin Sun:
Hallo @elonmusk, wenn Sie wirklich eine sofortige, stabile, gebührengünstige und umweltfreundliche Zahlungslösung für @Tesla wollen, ist Ihre beste Wahl @Tether_to auf #TRON.
So begrüßt auch das Krypto-Projekt Tezos die Aussetzung der Bitcoin-Zahlungen und wagt den Versuch einer Anbiederung. Überhaupt hat es etwas von mittelalterlicher Heiratspolitik, wo verschiedene Fürsten, Herzöge und Grafen auch versuchten, ihre Töchter an den König zu veräußern oder zu verheiraten.
Es bleibt abzuwarten, ob Prinzessin Bitcoin und Prinz Musk wieder zueinander finden oder ob die Glocken im Krypto-Königreich bald wieder geläutet werden müssen.
Wenn Sie in Kryptowährung einen Gewinn machen möchten, müssen Sie nicht bezahlen, Tesla zeigt es leicht und, sicher, Elon Musk geht keine Risiken in fruchtlosen Investitionen ein.